Das „SAR“ ist eine Methode, die individuelle und organisationale Lernzyklen in der Action-Learning-Perspektive nach Pawlowski (2019) integriert. Es ist ein kognitives „Werkzeug“ und unterstützt die einzelnen Schritte von der Entwicklung bis zur Kommunikation von eigenem Verhalten. Im Vordergrund steht dabei eine optimale, persönliche Wissensnutzung, die nach Probst (2010) auch als Voraussetzung für ein organisationales Wissensmanagement gilt. Wissen bezeichnet dabei die Gesamtheit der Kenntnisse und Fähigkeiten, die Individuen zur Lösung von Problemen einsetzen. Auf der organisationalen Ebene werden damit die Voraussetzungen für eine produktive Zusammenarbeit der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen. Teamarbeitsprozesse und -strukturen werden konstruktiv reflektiert und unterstützen die Entwicklung von kollektiven Fertigkeiten und einer gemeinsamen Wissensbasis auf der Ebene der Stabsarbeit. Gleichzeitig kann das „SAR“ dabei auch Hinweise auf kritische Ereignisse in Stäben geben und diese auch dokumentieren. Die gewonnenen Daten können in vorhandene CIRS-Systeme (Critical Incident Reporting System) nach Reason (2016) eingespeist werden. Alle Teamarbeitsprozesse werden dabei auf der Grundlage des sogenannten „Expertenmodells“ nach Smith-Jentsch et al. (1998) betrachtet, welches insgesamt vier teamarbeitsförderliche Kompetenzen umfasst. Diese Kompetenzen sind bei Teams in Stabslagen gut zu beobachten und ermöglichen reflexive Lernprozesse durch hochstrukturierte Debriefings. Die gewonnenen Erkenntnisse können im Anschluss systematisch aufbereitet werden und geben konkrete Empfehlungen für die Durchführung von zielgerichteten Trainings und Interventionen. Sie können auch übergreifend als ein„Best-Practice“ in allen Stäben genutzt werden.
Pawlowsky, Peter (2019): Wissensmanagement. Berlin: De Gruyter Oldenbourg (De Gruyter Studium). Online verfügbar unter https://www.degruyter.com/view/product/470372
Probst, Gilbert J. B.; Raub, Steffen P.; Romhardt, Kai (2010): Wissen managen. Wie Unternehmen ihre wertvollste Ressource optimal nutzen. 6., überarb. Aufl. Wiesbaden: Gabler.
Reason, James (2016): Managing the Risks of Organizational Accidents. Aldershot: Taylor and Francis. Online verfügbar unter http://gbv.eblib.com/patron/FullRecord.aspx?p=4387688.
Smith-Jentsch, K. A., Zeisig, R. L., Acton, B. & McPherson, J. A. (1998). Team Dimensional Training: A Strategy for Guided Team Self-Correction. In J. A. Cannon-Bowers & E. Salas (Hrsg.), Making Decisions Under Stress (S. 271-298). Washington, American Psychological Association.
Hagemann, Vera (2011): Trainingsentwicklung für High-Responsibility-Teams. Eine systematische Analyse von High-Responsibility-Team-Arbeitskontexten und Ableitung der High-Responsibility-Team-spezifischen Situationen der Trainingsziele mit anschließender Trainingsevaluation. Lengerich: Pabst Science Publ.
Hofinger, G. & Heimann, R. (Hg.) (2016). Handbuch Stabsarbeit. Führungs- und Krisenstabe in Einsatzorganisationen, Behörden und Unternehmen. Heidelberg u.a.: Springer.